Memmingen (rad). Das hatte schon etwas von Freitagabendkrimi, die Eishockey-Bezirksliga-Partie des HC Maustadt gegen Woodstock Augsburg. Nach einem 1:4-Rückstand drehte der HCM im Schlußabschnitt groß auf und behielt mit 5:4 (0:2/1:1/4:1) die Punkte am Hühnerberg.
Die Grün-Gelben begannen drückend überlegen, Tore gelangen aber keine. Anschauungsunterricht wie’s funktioniert, gaben die anfangs abgezockt wirkenden Gäste. Die agierten in der Defensive geduldig und nutzten ihre Möglichkeiten eiskalt zur 2:0-Führung nach 20 Minuten. Nieder stellte die Reihen um, mehr als der Anschlußtreffer von Andre Aschenbrenner war aber nicht drin, weil Augsburg weiter klug – aber auch kräfteraubend – dagegenhielt. Nach 32 Minuten stellten sie den alten Abstand wieder her und erhöhten kurz nach der zweiten Pause gar auf 1:4. Die Entscheidung? Mitnichten, denn urplötzlich schien ein Ruck durchs Team zu gehen, das nun all seine Erfahrung und spielerisches Potential in die Waagschale warf. Die Fuggerstädter waren nun „stehend k.o.“, der Druck des HCM stieg deutlich an, es stellten sich beste Tormöglichkeiten ein. Innerhalb von nur zwölf Minuten drehten Philipp Hacker, Andre Aschenbrenner, Martin Löhle und Sascha Schuhmann die Partie und sorgten für den dritten Sieg im dritten Saisonspiel.
„Ich bin noch ganz fertig, das war nichts für schwache Nerven! Als Trainer an der Bande ist es manchmal furchtbar, wenn du selber nicht direkt eingreifen kannst“, mußte Trainer Ingo Nieder erstmal kräftig durchschnaufen. Hatte dann – insbesondre für die Leistung im Schlußdrittel – höchst lobende Worte für seine Jungs übrig: „Unglaublich, was die Mannschaft zum Schluss geleistet hat! Da kann man nur den Hut ziehen vor dieser charakterlichen Leistung und dem unbedingten Siegeswillen“. Und wünschte sich, dass seine Jungs diese Leistung auch über 60 Minuten abrufen könnten, denn „dann hätte ich ein paar graue Haare weniger“.
Nächstes Heimspiel am Freitag
Schon am Freitag (20 Uhr) geht es mit dem dritten Heimspiel in Serie für den HC Maustadt weiter. Dann steht bereits das Rückspiel gegen das Tabellenschlußlicht SG Senden/Burgau an. Im Hinspiel gelang nach 2:5-Rückstand ein knapper 8:6-Sieg. Kein Grund also, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.