Memmingen (rad). Die Vizemeisterschaft in der Eishockey-Bezirksliga, Gruppe 4, war für den HC Maustadt greifbar nahe. Aber nach zwei vermeidbaren Niederlagen (1:7 und 4:5) gegen den direkten Konkurrenten ESV Türkheim sind die Chancen darauf nur noch theoretischer Natur.
„Wir hätten beide Spiele gewinnen können, haben uns aber in beiden Spielen zu viele Strafzeiten geleistet“, bringt Trainer Ingo Nieder es auf den Punkt, denn in den beiden Vergleichen leisteten sich die Maustädter insgesamt 74 Strafminuten.
Grün-Gelb leistet sich zwei Black-Outs
Dabei hat es im ersten Vergleich am Freitagabend in Türkheim verheißungsvoll begonnen.
Der HCM dominierte das erste Drittel und führte nach einem Treffer von Markus Schmid völlig verdient mit 1:0. Auch danach waren es die Grün-Gelben, die den Daumen auf der Partie hatten. Pfosten und eine mangelnde Chancenverwertung verhinderten den möglichen und eigentlich auch fälligen zweiten Treffer. Bis 69 Sekunden vor der zweiten Pause hielt die Führung, dann drehten die Gastgeber innerhalb von nur 47 Sekunden die Begegnung und gingen mit einer 2:1-Führung in den letzten Spielabschnitt. Ein weiterer „Black-Out“ ließ die Türkheimer innerhalb von nur 44 Sekunden auf 5:1 davonziehen (43./44.) – die Partie war entschieden. Ein weiterer Doppelschlag brachte die beiden letzten Gegentreffer zum ernüchternden 1:7-Endstand.
Pech im Penaltyschießen
Zwei Tage später stand das Rückspiel an, die bis dahin zu Hause ungeschlagenen Maustädter wollten mit einem Sieg ihre Chancen aufrechterhalten. Aber trotz optischer Überlegenheit lagen die Gäste nach 20 Minuten mit 1:2 vorn, nur Jimmy Nagle traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Nach 40 Minuten sah’s noch schlechter aus, Türkheim führte mit 3:1, weil sich der HCM durch unnötige Strafen immer wieder selbst „aus dem Spiel nahm“.
Im letzten Drittel packte sich der HCM am „eigenen Schopf“ und spielte seinen Tugenden aus. Markus Schmid, Paul Höckberg und Flo Schwarz drehten die Partie und war eigentlich auf der Siegesstraße. Aber Türkheim nutzte eine Unachtsamkeit zum Ausgleich und rettete sich vor rund 200 Zuschauern ins Penaltyschießen. Dort hatten die Gäste dann das nötige Quäntchen Glück und Abgeklärtheit auf ihrer Seite und gewannen die Partie.
Nur noch theoretische Chancen
„In den letzten Spielen geht es für uns trotz einer theoretischen Chance auf Platz zwei nur noch darum, ob wir die Saison auf dem dritten oder vierten Tabellenplatz abschließen“, zeigt sich Trainer Ingo Nieder ein wenig enttäuscht. Nur wenn Türkheim in den beiden Heimspielen gegen die beiden Tabellenletzten Kempten 1b und Königsbrunn patzt und der HCM seine drei Spiele in Oberstdorf (kommenden Sonntag), in Lechbruck (11.2.) und gegen Lindenberg (16.2.) gewinnt, wäre die Vizemeisterschaft noch drin.